Allgmeine Informationen


Die folgenden Zeilen sollen eine kurze Übersicht darüber geben, welche Gedanken man sich vor einem Wellensittichkauf durch den Kopf gehen lassen sollte und welche Fragen oder Probleme vor allem in der ersten Zeit der Wellensittichhaltung häufig auftreten und gestellt werden. Dabei sollen die anschließenden Passagen keine Wellensittichbücher ersetzen, sondern diese ausgehend von meinen bisherigen Erfahrung mit den Tieren und Wellensittichhaltern ein klein wenig ergänzen und dazu anregen sich mit der Lebensart dieser Kleinpapageien und dem Wesen Wellensittich auseinander zu setzen.




Inhaltsverzeichnis    -    "Wo geht's lang" - Das Sprungbrett zu den Themengebieten:






Kapitel 1    -    "Ich wünsch' mir einen Welli" - Die ersten Gedanken zum Kleinpapagei:


Nicht nur viele Kinder wünschen sie sich. Auch bei Erwachsenen erfreuen sich die gefiederten Australier teils großer Beliebtheit. Dabei sind Wellensittiche oft ein idealer Einstieg, wenn es darum geht in die Welt der munteren Krummschnäbel vorzudringen und diese kennen und lieben zu lernen. Die Tiere selbst sind oft schnell gekauft, doch einem vermeintlich überschwänglichen Kauf sollte man eine grundlegende Planung vorausschicken. Denn die Haltung von Wellensittichen ist mit einem gewissen, nicht gerade unerheblichen Aufwand verbunden. Neben den anfallenden Putz- und Pflegetätigkeiten wollen Wellensittiche auch umfassend beschäftigt werden und benötigen die Aufmerksamkeit und Zuwendung durch den Menschen.

Um den Einstieg in die Welt der Wellensittiche zu erleichtern sollen folgende Fragen potentiellen Wellensittichhaltern bei einer Entscheidungsfindung helfen:



Wenn man diese Fragen sorgfältig bedacht hat und mit "Ja" beantworten kann, sind die wichtigsten Kriterien erfüllt, die es vor der Wellensittichanschaffung zu klären gibt. Nun sollte einem Start in die Wellensittichhaltung nichts mehr im Wege stehen.


Info1 Info2
Der Mensch kann niemals ein ausreichender und dauerhafter Ersatz für einen Artgenossen sein. Er kann weder die Sprache der Wellensittiche verstehen, noch gänzlich auf ihn eingehen, wie es nur ein Artgenosse kann. Deshalb ist es ratsam, Wellensittiche mindestens paarweise zu halten. Nur so kann der Wellensittich artgerecht sein etwa achtjähriges Leben verbringen, ohne früher oder später artuntypische Fehlprägungen zu entwickeln.



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Kapitel 2    -    "Die ersten eigenen vier Wände" - Käfigkauf und Einrichtung vor dem Einzug der Wellensittiche:


Der Käfig:

Als ungefähres Mindestmaß für einen Käfig, welcher von bis zu vier Wellensittichen bewohnt werden kann, sollte man sich grob an folgenden Werten orientieren: 120 x 60 x 100 cm (Länge x Breite x Höhe).
Je größer der Käfig über dieses Maß hinaus für die Wellensittiche gewählt werden kann, umso besser ist dies für die Vögel. Dennoch ersetzt selbst ein großer Käfig nicht den benötigten Freiflug der kleinen Flattermänner. Damit sich die Wellensittiche in ihrem Käfig auch durch Klettern gut fortbewegen können, sollten die Gitterstäbe waagerecht angebracht sein und einen Abstand um einem Zentimeter herum aufweisen. Eine möglichst dunkle Gitterlackierung bietet den Vögeln eine bessere Möglichkeit ihr Umfeld betrachten zu können.

Die Innenausstattung:

Plastikvögel, Spiegel, Kunststoff- oder Sandpapiersitzstangen haben in einem Wellensittichkäfig nichts verloren und gehen auf Dauer zu Kosten der Vogelgesundheit. Die Natur bietet hierbei vielfältige Möglichkeiten ein Vogelheim gesund und natürlich mit unterschiedlichen Hölzern (Obstbäume, Weiden), verschieden großer Korkrinde oder fingerstarken Seilen (Baumwolle, Hanf, Jute, ...) einzurichten. Äste aus der freien Wildbahn sollten keinen vermeintlich krankmachenden Wildvogelkot mehr aufweisen. Eine Korkrinde sollte von Flechten und Moosen befreit werden, bevor sie den Wellensittichen angeboten wird. Bei Seilen sollte man darauf achten, dass diese keine Schlingen schlagen, in welchen sich die Tiere verfangen und ernsthaft verletzen könnten. Als Einstreu empfiehlt sich der allseits bekannte Vogelsand. Wenn man alternativ zur Schonung von Parkett- oder Laminatböden Buchenholzgranulat, Maiseinstreu, etc. verwenden möchte, dann ist die Gabe von Vogelsand oder Grit in einem extra Schälchen notwendig.

Der Standort:

Wellensittiche freuen sich, wenn sie am Familiengeschehen teilhaben dürfen. Daher wäre für die Vögel ein Platz passend, an dem sich ihre neue Familie häufig aufhält. Von einem Aufenthalt in der Küche ist jedoch aufgrund unterschiedlicher, oft tödlicher Gefahrenquellen und gesundheitsschädlicher Dämpfe Abstand zu nehmen. Da Wellensittiche nach einer Ankunft im neuen Heim und fernab von ihrem bekannten Schwarm meist ein wenig ängstlich, teils auch nervös und aufgeschreckt sind, sollte der Käfig bereits vor der Anreise der Wellensittiche eingerichtet werden, damit man nicht sofort in den Käfig fassen muss und sich die Wellensittiche so erst einmal in Ruhe akklimatisieren und an ihre neue Umgebung gewöhnen können.


Info3 Info4
Im Käfig angebrachte Mineralsteine und Sepiaschalen versorgen die Wellensittiche nicht nur mit körperwichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen, sondern dienen auch der Schnabelpflege und sind, wie Vogelsand oder Grit, essentiell für eine geregelte Verdauung der Tiere. Auch ein Spielplatz oder Vogelbaum ist ein gern gesehener Zeitvertreib beim Freiflug. Haben sich die Wellensittiche an diese natürliche Beschäftigungsmöglichkeit gewöhnt, fliegen sie diese neugierig an.



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Kapitel 3    -    "Der Blick für's Wesentliche" - Merkmale, die man beim Wellensittichkauf im Auge behalten sollte:



Info5 Info6
Junge Männchen im Vergleich - Junge Wellensittich-Männchen haben eine durchgehend rosa/violett gefärbte Nasenwachshaut. Ältere Männchen im Vergleich - Bei geschlechtsreifen Männchen wird die Farbe der Nasenwachshaut, bis auf ein paar Ausnahmen, intensiv blau.


Info7 Info8
Junge Weibchen im Vergleich - Junge Weibchen haben eine Nasenwachshaut von hellem Rosa oder Hellblau. Die Nasenlochränder sind bei genauerem Hinsehen meistens weißlich umrandet. Ältere Weibchen im Vergleich - Bei geschlechtsreifen Weibchen wird die Farbe der Nasenwachshaut, je nach Brutbereitschaft, beige/bräunlich bzw. weißlich/bläulich.



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Kapitel 4    -    "Eine Frage des Geschlechts" - Die Wahl zwischen Männchen und Weibchen bei der Wellensittichanschaffung:


Die natürlichste Art Wellensittiche zu halten ist die Pärchenweise, bestehend aus einem Männchen und einem Weibchen. Es gibt zwar auch zwischen einem Pärchen manches Mal Unstimmigkeiten oder auch Streitereien, aber diese halten sich meist im Rahmen, wenn das Weibchen nicht gerade übermäßig vor Dominanz strotzt.
Eine paarweise Haltung zweier Männchen oder Weibchen ist in der Regel aber auch kein Problem. Bei zwei gehaltenen Männchen ist nur darauf zu achten, dass sie im geschlechtsreifen Alter durchaus mal spiegelnde Gegenstände oder andere Dinge, die sie ganz persönlich als Partnerersatz ansehen, vor ihrem Mitstreiter oder gar der Menschenhand aggressiv verteidigen. In den meisten Fällen legt sich dieses Verhalten, wenn man den entsprechenden Gegenstand entfernt. Ansonsten ist diese Konstellation erfahrungsgemäß recht umgänglich.
Ein Pärchen, welches aus zwei Wellensittichweibchen besteht, wird allgemein oft weniger empfohlen, um möglichen Auseinandersetzungen vorzubeugen. Es gibt jedoch durchaus Weibchen, die sehr harmonisch miteinander umgehen können. Deshalb gilt es diese Zusammenstellung im Einzelfall abzuklären.

Wenn man die Möglichkeiten besitzt, ist die Wellensittichhaltung in einem kleinen Vogelschwarm, bestehend aus vier oder mehr Tieren, natürlich ideal und käme dem australischen Schwarmvorbild im Miniformat am Nächsten. Hierbei können sich die Mitglieder des Schwarms ihren bevorzugten Partner dann auch selbst auswählen. Hält man Wellensittiche in einer kleinen Gruppe, dann ist darauf zu achten, dass sowohl die Anzahl der Vögel und wenn möglich auch das Geschlecht der Wellensittiche ausgeglichen ist.


Info9 Info10
Nicht nur ein Wellensittichpärchen gibt einem die Gelegenheit, das natürliche Verhalten der Tiere beobachten zu können. Egal in welcher Geschlechterkonstellation Wellensittiche letztendlich gehalten werden: Sie sind Schwarmtiere und fühlen sich in Gesellschaft ihrer Artgenossen am Wohlsten.



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Kapitel 5    -    "Aufbruch in eine unbekannte Welt" - Die Ankunft im neuen Zuhause:


Durch die Aufregung und den Transport nach dem Wellensittichkauf ist es durchaus keine Seltenheit, dass die Vögel ein wenig ängstlich sind. Dies hängt dabei oft von deren Charakterzügen ab. Allgemein sollte man den Tieren vor allem anfangs sehr ruhig begegnen, wenn diese ihren neuen Käfig bezogen haben. Dies bedeutet natürlich nicht, dass man die Wellensittiche nun gänzlich alleine stehen lassen sollte. Dezenter Zuspruch und das normale Ausüben der häuslichen Tätigkeiten sollten weiterhin dazu gehören. Ungeduldiges Hineinschreien in den Käfig oder das Schlagen auf selbigen ist absolut tabu. Die neuen Familienmitglieder benötigen einfach etwas Zeit, um sich an die unbekannte Umgebung, die vielen anderen Geräusche und Eigenarten der Familie zu gewöhnen. Diese Zeit sollte man ihnen auch gewähren.

Viele Wellensittiche sind durch den Standort- und Familienwechsel erst einmal eingeschüchtert, bewegen sich kaum von einer Sitzstange auf die nächste oder zeigen scheinbar keinerlei Interesse an Futter oder Wasser. Diese versteinerte Schreckstarre legt sich meist bis zum nächsten Tag. Wichtig ist dabei nur, dass die Wellensittiche auch unabhängig von ihren neuen, noch ungewohnten Futternäpfchen, ein wenig Nahrung angeboten bekommen. Dies kann durch zusätzlich im Käfig angebrachte Hirse oder das Ausstreuen von ein wenig Körnerfutter auf den Käfigboden erfolgen. Damit die kleinen Papageien ein wenig lockerer werden, hilft es oft auch den Wellensittichstandort mit ein wenig Radioprogramm in gemäßigter Lautstärke zu beschallen, um das beruhigende Schwarmgequassel zu imitieren.

Da kein Wellensittich dem anderen gleicht, kann man nie vorhersagen, wie lange letztendlich die Wellensittiche benötigen, bis sie sich in ihrem neuen Heim wohl fühlen. Haben sich die Wellensittiche jedoch erst einmal eingewöhnt, dann treibt sie ihre Neugierde auch meist dazu das neue Wellensittichheim bis in den letzten Winkel zu untersuchen.

Ein Deuten der Körpersprache der Wellensittiche kann so manches Missverständnis zwischen Menschen und Wellensittichen klären. Bei schreckhaften oder ängstlichen Wellensittichen geht man vorzugsweise etwas auf Abstand bis diese sich wieder beruhigt oder an die neue Situation angepasst haben. Die Gründe dafür, dass Wellensittiche ganz plötzlich vor etwas Angst haben können sehr vielfältig sein. Ungewohnte laute Geräusche im Wellensittichzimmer, unbekannte Ringe am Finger, neue Armbanduhren am Handgelenk oder familienfremde Personen mit ungewohnter Kleidung und fremdartiger Stimmen führen oft zu solch einem Verhalten. Wellensittiche sind unheimliche Gewohnheitstiere. Es dauert meist eine Weile bis sie sich zu Neuerungen überreden lassen.


Info11 Info12
Diesem jungen Wellensittich ist etwas nicht ganz geheuer. Er schaut ängstlich und fühlt sich in seiner Lage unwohl. Dies zeigt sich vor allem an seinem anliegenden Gefieder, welches ihn relativ schlank erscheinen lässt und den weit geöffneten Augen, mit welchen er die unangehneme Situation teils hektisch im Überblick behalten möchte. Einen recht entspannten Wellensittich zeigt diese Aufnahme. Mit gesund aufgeplustertem Gefieder, auf einem Bein sitzend und schnabelknirschend oder gar quatschend zeigt der kleine Australier, dass er sich im Moment pudelwohl fühlt.



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Kapitel 6    -    "Begegnung der dritten Art" - Der Erstkontakt mit dem fremden Wesen Mensch:


Die erste richtige Annäherung zwischen den Wellensittichen und den neuen Menschen ist sicherlich für beide Seiten ein sehr aufregendes Ereignis. Zugleich sollte man als Mensch sehr behutsam und geduldig an diese Sache herangehen. Nicht alle Wellensittiche wollen von Anfang an auf die Hand sitzen, manche auch überhaupt nicht. Wellensittiche reagieren auf neue Eindrücke sehr individuell. Darum kann man nie genau abschätzen, wie lange eine Eingewöhnung nun wirklich andauert. Bei manchen meiner Wellensittiche dauerte die Eingewöhnung ungefähr einen Monat, andere wiederum sind bereits nach den ersten Minuten im neuen Heim auf die Hand gehüpft und haben auch schon die Umgebung außerhalb des Käfigs neugierig erkundet.

Neben dem Charakter eines Wellensittichs spielt auch hier noch das Alter des Vogels eine nicht gerade unbedeutende Rolle, wobei im Allgemeinen die zügisten und andauernsten Zähmungen bei Jungtieren erreicht werden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man sich an älteren Wellensittichen erfolglos die Zähne ausbeißt. Es dauert manchmal nur entsprechend länger bis sie sich an eine neue Situation gewöhnen, vor allem, wenn die Tiere aus einem großen nicht domestizierten Schwarm stammen.

Das Vertrauen der geselligen Kleinpapageien will auch erst einmal gebührend verdient werden. Dieses erhält man am Besten durch das Belohnungsprinzip, sprich man gibt den Wellensittichen eine Leckerei, wenn sie sich so etwas Wagemutiges trauen, wie zum Beispiel eine menschliche Hand zu besetzen. Aber erst einmal ganz von vorne:

Eine der erschwinglichen und weit verbreiteten Leckereien für Wellensittiche ist Kolbenhirse. Diese ist ideal dazu geeignet die ersten, für die Wellensittiche meist erfreulichen menschlichen Kontakte zu sichern. Sie sollte aber mit Bedacht eingesetzt werden, da Wellensittiche sie fast bedingungslos verschlingen und dadurch früher oder später und in Verbindung mit wenig Bewegung Fett ansetzen können. Wenn die Wellensittiche zu Beginn etwas ängstlich sind und vor der Hand zurückweichen sobald man mit selbiger in den Käfig fasst, dann bietet sich die Hirse ebenso als Lockmittel sehr gut an. Am langen Ende angepackt, kann man sich so das Vertrauen der kleinen gefiederten Vögel regelrecht angeln, ohne ängstliches Geflatter oder abwehrende Bisse zu riskieren. Haben sie einmal daran geknabbert, kann man in darauffolgenden Trainingseinheiten diesen vermeintlich langen Weg der Hirse immer weiter verkürzen. Machen dies die Wellensittiche problemlos mit, dann kann man sich daran wagen, den Wellensittichen die Hirse einmal in der Form anzubieten, dass sie auf die Hand kommen müssen, damit sie etwas von der leckeren Saat erhaschen können.

Und hat sich erst einmal ein Wellensittich getraut folgt der andere umso schneller nach. Dieses auf Vertrauen basierende Verhältnis gilt es nun durch möglichst viele Sitzungen zu wiederholen und zu festigen. Die Wellensittiche jedoch streicheln oder gar fest mit der Hand packen würde diese anfangs noch zarte Bande im Nu wieder zerreißen. Somit ist bei der Wellensittichzähmung vor allem sehr viel Geduld und Fingerspitzengefühl gefragt. Das Vertrauen zwischen den Tieren und der Familie wird dann aber bei Erfolg und weiterem Training das ganze Wellensittichleben lang anhalten.


Info13 Info14
Damit man als Mensch die Aufmerksamkeit eines Wellensittichs auf sich ziehen kann, bedarf es vor allem zu Anfang der Welli-Mensch-Beziehung einer Bestechung. Einem Lockmittel, wie zum Beispiel Kolbenhirse, kann kaum ein Wellensittich wiederstehen. Somit ist diese unter anderem gut zum Zähmen von Wellensittichen geeignet, denn die Tiere verbinden auf Dauer etwas "Gutes" mit den Menschen und lassen nicht lange auf sich warten, wenn sie einen Leckerbissen erspähen.


Info15 Info16
Ist ein Wellensittich erst einmal an die Hand und den dazugehörigen Menschen gewohnt, kommt er auf diese auch ganz ohne Bestechung ... ... meist jedoch nicht ohne einen Hintergedanken an eine versteckte Leckerei.


Info17 Info18
Doch nicht nur mit Hirse kann man das Herz der Wellensittiche erobern. Auch Obst und Gemüse stehen bei den Kleinpapageien hoch im Kurs und tragen, in Maßen verabreicht, auch zu einer gesunden und ausgewogenen Vogelernährung bei. Genügend Abwechslung bieten hierbei beispielsweise Gemüsearten wie Karotten, Gurke, oder Kopfsalat, Obstsorten wie Apfel, Banane oder Birne, und auch Kräuter wie Basilikum, Petersilie oder Dill. Egal was man den Wellensittichen davon anbietet, es sollte alles spritzmittelfrei und gut gewaschen sein.



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Kapitel 7    -   "Der Ruf der Freiheit" - Das Thema Freiflug bei Wellensittichen:


Je nachdem, wie sich die Wellensittiche mit ihrer neuen Umgebung und Familie arrangieren, werden sie sich recht schnell auf die Hand trauen. Kommen die Wellensittiche problemlos auf die Hand und haben sie ein gewisses Maß an Vertrauen zu ihren menschlichen Fürsorgern aufgebaut, kann man einen ersten Freiflug einplanen. Hierbei gilt es noch ein paar Dinge zu beachten.



Die elementare Freiflug-Checkliste:


Für den ersten Freiflug sollte man sich deshalb einige Stunden Zeit nehmen, da die Wellensittiche wahrscheinlich gar nicht so schnell wieder zurück in den Käfig finden oder auch gar nicht möchten, denn ihnen ist der ganze Ablauf eines Freiflugs noch nicht geläufig. Von Vorteil ist es da, wenn die Wellensittiche bereits auf die Hand kommen, oder sich mit Hirse auf selbige locken lassen. Mit dieser Technik lassen sich die kleinen gefiederten Freunde recht gut per Handtaxi wieder in den Käfig befördern. Hirse kann aber auch in der Nähe der Käfigtüre am Eingang angebracht werden, damit die Wellensittiche zurück in den Käfig müssen, um an die Leckerei zu kommen.

Man sollte tunlichst vermeiden, die Wellensittiche nach einem Freiflug mit der Hand, einem Tuch oder einem Netz einzufangen, nur damit man sie schnell und problemlos in den Käfig zurück bekommt. Denn so wird die Freundschaft zwischen den Wellensittichen und dem Menschen auf dem schnellsten Wege zunichte gemacht.


Info19 Info20
Ein Freiflug ist sehr spannend und aufregend für Wellensittiche. Die kleinen freiheitsliebenden Papageien können hierbei nicht nur ihre Flugkondition stärken, sondern auch ihre Umgebung erkunden und allerhand Neues entdecken. Sind die Wellensittiche müde und erschöpft vom ausgiebigen Herumtollen außerhalb des Käfigs, treibt sie oft schon der Hunger zurück in ihre gewohnte Behausung. Bei genug Vertrauen zum Menschen lassen sich Wellensittiche meist auch ohne Probleme auf der Hand zurück zum Käfig tragen und in selbigen setzen. Oft bedarf es hier, je nach Lust und Laune der Wellensittiche, aber auch mehrerer Anläufe. Denn wenn Wellensittiche erst einmal den benötigten Freiflug gewohnt sind, wollen sie diesen auch in vollen Zügen auskosten und nach ihren eigenen Köpfchen beenden.


Info21 Info22
Ein Spielplatz aus Kork, Hölzern oder einem Mix jener Naturstoffe wird von den meisten Wellensittichen gerne angenommen. Bei einem Freiflug kann dieser nicht nur dem Nagetrieb entgegen wirken, sondern dient auch als sichere Aussichtsplattform im heimischen Wohnraum und als Ausgangspunkt für ihre Erkundungsflüge. Seile sind eine tolle Ergänzung zu hölzernen Sitzgelegenheiten. Sie trainieren das Gleichgewicht der Wellensittiche und lassen sich ebenfalls wunderbar zerpflücken. Da sich Wellensittiche an den Fasern auch verschlucken oder strangulieren können, sollte ein sichtlich lädiertes Seil vorsichtshalber ausgetauscht werden.


Info23 Info24
Weibchen sind mitunter dafür bekannt und teilweise gefürchtet, dass sie gerne nagen und beißen. Aber nicht nur viele Wellensittich-Weibchen haben einen schier unbändigen Nagetrieb ... ... auch einige Männchen beschäftigen sich intensiv mit den allseits beliebten Nageobjekten. Deshalb ist es hier von Vorteil Wellensittichen unterschiedliche Möglichkeiten zu bieten, diesem Trieb ausgiebig nachgehen zu können.



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Kapitel 8    -   "Ist das schon alles" - Die letzten Abschlussbemerkungen:


Vor allem Wellensittich-Männchen sind aufgeweckte und muntere Kerlchen und lassen sich nur ungern den Schnabel verbieten. Das kann natürlich dazu führen, dass die kleinen Papageien selbst lautstark ein laufendes Radio- oder Fernsehprogramm auf ihre Art und Weise kommentieren. Ist es einmal wirklich störend kann man versuchen den Wellensittichkäfig vorsichtig mit einem luftdurchlässigen Tuch zu bedecken. Ist das Gezeter immer noch zu groß bleibt für den Mensch oder das Tier nur noch die Ausweichmöglichkeit in ein anderes Zimmer, bis die Situation wieder ein gemeinsames Verweilen erlaubt.

Häufig werde ich gefragt, ob man Wellensittiche streicheln kann. Rein theoretisch ist dies natürlich möglich, doch sollte man davon absehen. Wellensittiche fühlen sich in der Regel durch das Streicheln oder durch das in die Hand nehmen in einer für ihr Leben bedrohlichen Falle gefangen. Das kann auf Dauer nicht nur zum Vertrauensbruch führen, der sich durch Ängstlichkeit und flüchtendem Gezappel äußert, sondern mitunter auch zu aggressivem Verhalten der Wellensittiche gegenüber dem Menschen, bei welchem sich die Wellensittiche mit ihrem Schnabel die nötige Freiheit erzwingen wollen. Deshalb ist es empfehlenswert Wellensittiche nur in Notfällen, also bei einem Tierarztbesuch, einer Medikamentengabe oder bei einem Unfall, in die Hand zu nehmen.

Man sollte sich im Klaren darüber sein, dass Wellensittiche unter bestimmten Bedingungen je nach Laune durchaus mal sanft zwicken oder auch sehr kräftig zubeißen können. Oft sind es die Weibchen, die hierbei ihrem natürlichen Nagetrieb nachgehen möchten. Aber auch Männchen können ebenso herzhaft mit ihrem Schnabel die Finger oder Hände des Menschen malträtieren. Mal liegt dies einfach am Übermut einiger Jungvögel, welcher sich mit dem Eintritt ins Erwachsenenalter auch ganz schnell wieder geben kann, ein anderes Mal möchten Wellensittiche einfach nur diesem natürlichen und durchaus normalen Nagetrieb nachkommen. Diesen gilt es dann, mit Hilfe geeigneter Nageobjekte in den Griff zu bekommen. Zu einer ungewollten Schnabelattacke kann es aber auch kommen, wenn man die Privatsphäre der Wellensittiche stört, beispielsweise wenn man die Wellensittiche im Nagebetrieb selbst oder bei einem geruhsamen Nickerchen mit der Hand belästigt.

Wie oft soll ich meine Wellensittiche ausmisten? Je nach Käfiggröße und Schwarmmitgliederzahl kann man sich grob an eine wöchentliche Reinigungsaktion halten. Handelsübliche Reinigungs- und Desinfektionsmittel sind, je nach Zusammensetzung, für Vögel nicht ganz ungefährlich. Bis auf die Verwendung zur Reinigung und Desinfektion von Käfigen und Volieren in bestimmten Krankheitsfällen sind sie deshalb nicht zwingend erforderlich. Heißes Wasser mit einem Schuss Essig ist bei den alltäglichen Putzarbeiten meist ebenso ausreichend. Um die Vögel nicht unnötigen Stress auszusetzen kann man das Saubermachen des Käfigs mit einem Freiflug der Wellensittiche verbinden.

Besonders an heißen Sommertagen und der damit erhöhten Keimvermehrung und Schimmelanfälligkeit sollte man das den Wellensittichen angebotene Obst oder Gemüse nicht den ganzen Tag über im Käfig belassen. Hier gilt, lieber weniger und dafür öfter mal etwas anbieten.

Der beste Freund des Menschen ist während einer Wellensittichhaltung der Staubsauber. Nicht nur Spelzen von aufgefutterten Körnchen, sondern auch unzählige Federn schmücken regelmäßig den Käfigboden und seine Umgebung. Je nach Wellensittichzahl ist es keine Seltenheit, dass man den Aufenthaltsraum der Vögel täglich saugen muss, um den Schmutz im Zaum halten zu können.


Nun wünsche ich noch viel Spaß und Freude in der Welt der Wellensittiche. Bei Fragen, Anregungen oder Kritik stehe ich immer gerne zur Verfügung.



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